Florenz, um 1503/1504

Nach seiner Rückkehr nach Florenz betraut ihn die Stadt mit dem bedeutendsten Auftrag seines Lebens, der Schlacht von Anghiari. Daneben beginnt er mit Meisterwerken wie Anna selbdritt und Mona Lisa. In einem eigens für ihn eingerichteten Atelier in Santa Maria Novella arbeitet er am Karton (einer Vorzeichnung in Originalgröße) der Schlacht und erstellt derweil seine umfangreichste Bücherliste (im Codex Madrid II), derweil er die Bände selbst „in einer Truhe verschlossen aufbewahrte“. Die 116 Titel der Liste belegen, dass seine Lektüre sich inzwischen auf alle erdenklichen Wissensgebiete erstreckte: Literatur, Lyrik, Geschichte, Religion, Philosophie, Naturforschung, Physik, Mechanik, Mathematik, Geometrie, Medizin und Anatomie. Nachdem Leonardo in Mailand Luca Pacioli kennengelernt hat (1496), vertieft er seine geometrischen Studien und befasst sich mit den Werken von Euklid und Archimedes. Er träumt davon, die Malerei (als eine scientia definiert) auf eine mathematische Grundlage zu stellen und ein allen Wissenschaften gemeinsames Grundprinzip zu entdecken.

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